Auf dem Weg in eine neue Aufgabe: Wie Sie die berufliche Neuorientierung erfolgreich angehen und dabei aktiv und systematisch die Weichen stellen

Berufliche Neuorientierung ist nicht erst seit Ausbruch der Corona-Krise für Arbeitnehmende in Manage­mentfunktionen gene­rell auf­wendig und anspruchsvoll. Wir beobachten, dass sich diese Situation für Stellensuchende, die sich auf dem Arbeitsmarkt orientieren, sei dies durch Anstellungsverlust, Unsicherheit oder schlicht, weil sie spüren, dass es Zeit für eine Veränderung ist, zunehmend anspruchsvoller wird. In verschiedenen Branchen hat sich durch die Corona-bedingten wirtschaftlichen Einschränkungen seit Herbst 2020 die Situation verschärft und gleichzeitig ist die Nachfrage nach Karriere-Neuorientierungen angestiegen. Geschäftsleitungen, Kader und Mit­arbeitende in allen Wirtschaftszweigen waren stark mit der Krisenbewältigung beschäftigt. In vielen Unternehmen verhinderten Sparmassnahmen die Neubesetzung freigewordener Positio­nen und/oder geplante Anstellungen wurden sistiert und Umstrukturierungen fanden möglichst mit internen Personalressourcen statt. Diese und ähnliche Szenarien waren seit Beginn der Corona-Krise im Austausch mit Auftragge­bern und Klienten häu­fig zu hören. Dazu kommt, dass wechselbereite Führungskräfte und GL-Mitglieder den anvisierten Stellen­wechsel aus Verantwortung gegenüber dem derzeitigen Arbeit­geber oder aus Grün­den der eigenen Stellensicherheit zu­nächst bis auf einen Zeitpunkt von erhoffter Besserung hinaus­geschoben haben. In Stellenportalen, die auf Kaderfunktionen ausge­richtet sind, finden sich insgesamt weniger Optionen und es waren erkennbar seltener attraktive leitende Funktionen ausgeschrieben.

Um im derzeitigen Wettbewerb um die geringere Auswahl der spannenden Führungsposi­tionen erfolgreich zu sein, lohnt es sich für Bewerbende beson­ders jetzt engagiert, diszipliniert und gründlich vorzugehen. Genau diese Ei­gen­schaften zeichnen Führungskräfte aus, die erfolgreich einen nächsten Karriere­schritt machen können, und mit denen ich bezüglich ihrer beruf­lichen Neuorientierung zusammenarbeite. Gleichzeitig ist Geduld und Krea­tivität im Umgang mit potenziellen Arbeitgebern, Netzwerkkollegen und Head­hunters gefragt. Geduld, um trotz hohem Engagement und Fleiss beim Bewer­ben nicht zu «pushy» oder «verzweifelt» zu agieren, sondern souverän zu blei­ben. Kreativität und Flexibilität benötigen besonders erfahrene Führungskräf­te, beispielsweise um langjährigen Wegbegleitern und Entscheidern anspruchs­volle unternehmerische Problemlösungen vorzuschlagen, die auch eine neue Funk­tion für die eigene Person beinhalten. Nebst der externen Orientierung sollte insbesondere die Situation beim aktuellen Arbeitgeber noch einmal gründlich hinterfragt werden, um noch nicht berücksichtigte Optionen (z.B. der Wechsel in eine andere Linie oder Organisationseinheit) zu beleuchten. Für sehr erfahrene, seniore Führungskräfte kann die Möglichkeit einer Bogen­karriere im bestehenden oder neuen Unternehmen mit geringerer Führungsverantwortung und zugleich stärker beratender, fachlicher Funktion ideal sein.

«Es war die richtige Entscheidung, das Career Coaching mit Thomas Schneider zu machen, die Zusammenarbeit war hervorragend. Die individualisierte Auseinandersetzung mit meiner spezifischen Situation war aufschlussreich, die Begleitung während meiner Bewerbungsprozesse haben meine hohen Erwartungen übertroffen. Auch die unmittelbare Vorbereitung auf meine neue Stelle war sehr zielführend und nützlich.»

Geschäftsführer, Dienstleistungsunternehmen

Für Führungskräfte, die einen beruflichen Schritt machen wollen oder machen müssen, sind die folgenden vier Punkte wich­tig. Erstens sollten sich Veränderungswillige auf der Basis der eigenen Ausgangslage (Branche, bisherige Funktion, Aus- und Weiterbildungen, Berufs­erfahrung, private Situation) am Mach- und gleichzeitig am Wünschbaren orientieren, damit sie keine zu hohen, unrealistischen Erwartungen verfolgen. Gleichzeitig sollten sie ihre Ambitionen nicht zu niedrig ansetzen oder zu eng fassen, denn da­mit ist Unzufriedenheit und Misserfolg vorprogrammiert. Zweitens sollten insbesondere erfahrene, ältere Veränderungswillige ihr grosses Asset, nämlich ein gutes, möglichst langjäh­rig gepflegtes, berufliches Netzwerk nutzen, um Empfehlungen, Anfragen und Tipps bezüglich neuer Stellen zu erhalten. Drittens sollten Stellensuchende den eigenen beruflichen Werdegang und entsprechende Leis­tungsausweise im Lebenslauf schlüssig sowie klar mit Fakten belegt darstellen und konkret, kurz und bündig im Jobinterview vermitteln können. Der vierte wichtige Aspekt ist eine ausgezeichnete Vorbereitung auf die anvisierte Funktion. Um in den Bewerbungsinterviews und einem allfälligen Assessment zu überzeugen, sollten Bewerbende zusätzlich zur Darstellung des eigenen Werdegangs die zentralen Aufgabenstellungen der Funktion und die geschäftliche Situation der Unternehmung mit gutem Sachverständnis ansprechen und Lösungen aktueller Herausforderungen professionell diskutieren können. Um die beruf­liche Neuorientierung bewusst zu gestalten, kann es sehr wertvoll sein, ge­mein­sam mit einem versierten Sparringspartner und Coach systematisch und pro­aktiv vorzugehen. So werden alle kritischen Erfolgsfaktoren während der Job­suche mit Sicherheit berücksichtigt respektive umgesetzt und die eigene indi­viduelle, berufliche Standortbestimmung und Neuorientierung gelingt umfassend.